Der teuerste Teppich der Welt

Wussten Sie, dass Teppiche ein Vermögen Wert sein können und dass der teuerste Teppich der Welt im Jahr 2013 einen Preis von fast 34 Millionen US-Dollar auf einer Auktion in New York erzielt hat? Auf den ersten Blick unvorstellbar. Für uns aber Grund genug, das Thema „Was macht einen Teppich wertvoll“ für Sie unter die Lupe zu nehmen.

Der teuerste Teppich der Welt: Der „Clark Sichelblatt Teppich“

Beim teuersten Teppich der Welt handelt es sich um einen antiken persischen Teppich aus dem 17. Jahrhundert. Es ist ein Clark-Sichelblatt-Teppich, der das Format von 2,67 auf 1,96 Meter hat und vermutlich aus der Region Kerman im Südosten Irans stammt. Dieser besondere rote Teppich mit blauem Rand und einem in Gold gehaltenen Muster gehörte der Sammlung des amerikanischen Industriellen William Clark an. Er wurde nach seinem Tod zunächst der Corcoran Gallery of Art in Washington übergeben, bevor er schließlich bei Sotheby´s in New York im Jahr 2013 für fast 34 Millionen Dollar versteigert wurde.

Der teuerste und wohl bekannteste in Deutschland: der „Kerman Vasenteppich“

Beim wertvollsten deutschen Teppich handelt es sich ebenfalls um einen Perserteppich. Der leicht gewellte Teppich in "Vasentechnik“, der ein Muster von bunten Blüten, Blättern und Ästen trägt, wurde im 17. Jahrhundert in der Provinz Kerman hergestellt. Der Teppich war viele Jahre im Besitz der französischen Kunstliebhaberin Comtesse Martine Marie-Pol de Béhague, bis er über einige Umwege in den Besitz einer älteren Dame in Augsburg kam. Der Kerman Vasenteppich erlangte eine hohe mediale Bekanntheit, da sein Augsburger Auktionator einen geringen Wert ansetze und der Teppich später bei einer Auktion bei Christie's in London 7,2 Millionen Euro erlöste, was in einem Rechtsstreit endete.

Wodurch Perserteppiche ihren Wert erlangen

Perserteppiche stammen aus dem heutigen Iran, haben eine lange Tradition und werden in einem aufwendigen Verfahren hergestellt. Sie weisen eine höhere Knotendichte als andere Teppiche auf und werden filigran per Hand geknüpft. Viele Perserteppiche tragen wunderschöne, komplexe Muster und erzählen ihre ganz eigene Geschichte. Die persische Teppichkunst erfordert Zeit, Ruhe und Erfahrung. Wertvolle Perserteppiche werden aus Naturmaterialien wie Baumwolle, Wolle oder Seide hergestellt. Die traditionelle manuelle Knüpfung, die von Generation zu Generation weitergegeben wurde, bedarf einiger Werkzeuge, die seit Jahrhunderten nahezu unverändert sind. Zum einen verwenden Teppichknüpfer ein Messer zum Abschneiden des Garnes. Mit einem kammähnlichen Instrument wird danach der Flor verdichtet. Schließlich wird eine Schere benötigt, um den Flor auf eine einheitliche Länge zu kürzen.


Quelle: https://www.naintrading.com/orientteppiche/herstellung/ 

Teppichqualität = hohe Knotendichte

Die Knotendichte je Quadratmeter ist ein Indikator für den Aufwand eines handgefertigten Teppichs und ein Anzeichen für die Qualität und die Güte eines Perserteppichs. Bei der Knotendichte werden Teppiche in unterschiedliche Klassen eingeteilt: 4La, 6La und 9La. Dabei gilt, dass je dichter der Teppich geknüpft ist, umso geringer der La-Wert ausfällt und dementsprechend feiner geknüpft und hochwertiger der Teppich ist. Ein 4La Teppich weist etwa Knüpfdichten von über 1.200.000 Knoten je Quadratmeter auf. Diese Dichte an Knoten ist sehr selten und ein Zeichen für einen sehr feinen Teppich. Sammler und Kenner interessieren sich meist für hochwertig hergestellte Teppiche mit einer Knotendichte jenseits der 500.000 Knoten.


Quelle: https://www.orientteppich-lexikon.de/fertigung/knuepfung/

Weltkulturerbe Teppich

Perserteppiche umgibt etwas ganz Besonderes und es wird deutlich, dass sie einzigartig in ihrer Machart und Herstellung sind. Fast wie in einem Märchen aus 1001 Nacht überzeugen Sie seit vielen Jahrhunderten Menschen aller Kulturen. Sie tragen das Wissen vieler Generationen in sich und sind echte Liebhaberstücke. Ein Stück Kulturgeschichte, das viele Häuser und Wohnungen mit ihrem Glanz und ihrer Aura bereichert.