Teppichpflege: Tipps & Tricks vom Profi

Ein Teppich hat wahrlich kein einfaches Leben. Erst wird er mit Liebe und Sorgfalt ausgesucht, dann eine Zeit lang bewundert und am Ende mit Füßen getreten. Damit er diese Behandlung nicht übel nimmt, braucht er regelmäßige Pflege. Am sichersten bist Du natürlich, wenn Du die Hinweise des Herstellers oder Verkäufers gründlich durchliest. Obwohl, wer macht das schon? Natürlich gibt es auch Menschen, die sich ganz genau an solche Hinweise halten. Vielleicht gehörst Du dazu. Aber manchmal sind die Pflegehinweise auch einfach abhandengekommen oder wurden gar nicht mitgeliefert. In diesem Fall ist man auf sich allein gestellt, um seinem Teppich die richtige Pflege angedeihen zu lassen. Wer in der Schule Latein hatte, der kann sich jetzt die Frage stellen: Quid faciam? Alle anderen wollen einfach nur wissen, was sie tun sollen.

Richtig Staubsaugen

Da fällt Dir sicher zuerst einmal das Staubsaugen ein. Damit wird zumindest der oberflächliche und grobe Schmutz aus den Fasern entfernt. Nach dem Motto: Viel hilft viel, möchte mancher gern zu einem Aufsatz mit einer rotierenden Bürste greifen. Das ist leider etwas kurzsichtig gedacht, denn diese rüde Behandlung kann den Teppich beschädigen. Zwar landen Staub und Schmutz mit Sicherheit im Staubsauger, aber es kommt nicht selten vor, dass die harte und rotierende Bürste beim Reinigen Fäden zieht oder gar herausreißt. Das sieht dann sehr unschön aus und kann im schlimmsten Fall ein kleines Loch hinterlassen. 

Daher greifst Du lieber zu einem Staubsauger mit einem normalen kleinen Aufsatz, denn auch die einst so beliebten Klopfstaubsauer können die Lebensdauer der Teppiche verkürzen. Gesaugt wird in Strichrichtung. Die erkennt man ganz einfach, wenn man mit der Hand leicht über den Teppich hin und her streicht. Ähnlich wie beim Fell einer Katze kann man gegen den Strich einen leichten Widerstand spüren. Bei einem Wollteppich sind die Farben in dem Fall auch immer eine Nuance satter als in Strichrichtung.

Je nachdem wie verschmutzt Dein Teppich ist, bekommt er nun ein bis zweimal die Woche sanfte Streicheleinheiten. Stelle dabei den Staubsauger auf mittlere Saugkraft ein. Das sollte reichen, um losen Schmutz zu beseitigen. Hast Du Tiere in der Wohnung, musst Du natürlich öfter an die Teppichpflege denken. Neben Haaren hinterlassen die Vierbeiner auch gern einmal Sand auf dem Teppich. Wird der nicht regelmäßig entfernt, kann er sich zwischen die Knoten setzen. Das tut den Fasern gar nicht gut, denn harte Sandkörnchen können sie im schlimmsten Fall sogar zerstören. Das Ergebnis wäre dann ein dünner und brüchiger Teppich. Daher ist es bei starker Beanspruchung besser, lieber einmal öfter zu saugen, als sich irgendwann über einen unansehnlichen Bodenbelag zu ärgern.


Methode Ausklopfen

Omas beliebtes Teppichklopfen ist übrigens gar nicht so gut wie immer gedacht. Durch die starke Beanspruchung wird das Gewebe ziemlich stark beansprucht, was den Teppich in Mitleidenschaft ziehen kann. Haben sich zu viel Staub und Schmutz in den Fasern angesammelt, die man auch durch häufiges und gründliches Saugen nicht herausbekommt, ist das Ausklopfen eine Methode, die Du nicht zu oft anwenden solltest. Wenn überhaupt, dann wird die Rückseite des Teppichs geklopft. Andernfalls wirst Du den Schmutz nur tiefer in die Fasern treiben. Die Vorderseite kannst Du dann anschließend mit einer nicht zu harten Bürste abbürsten oder einfach absaugen. 

Ein anderer Tipp unserer Großeltern lautet, den Teppich im Winter mit der Oberseite nach unten in den Schnee zu legen und ihn dann auszuklopfen. Das ist weniger unhandlich als die Arbeit an der Teppichstange und frischt zudem die Farben auf. Leider mangelt es den meisten Leuten an dem entsprechenden Platz dafür und uns allem oft am nötigen Schnee. Findige Köpfe sind deshalb auf die Idee gekommen, ein feuchtes Bettlaken auszubreiten und den Teppich dann mit der Oberseite darauf zu legen. Jetzt könnte man ihn wie üblich klopfen, und der Schmutz landet im feuchten Bettlaken. Bevor Du diese Methode ausprobierst, solltest Du aber sicher gehen, dass niemand unter Dir wohnt, der sich von Deinen Aktivitäten gestört fühlt. Hast Du einen guten Seidenteppich zu Hause, dann verzichte bitte darauf, diesen Tipp auszuprobieren, denn die mögen keine Feuchtigkeit.


Teppich drehen

Dass man die Vorderseite des Teppichs mit dem Staubsauger reinigt, ist allgemein bekannt. Wusstest Du aber, dass empfohlen wird, auch ein- bis zweimal jährlich die Rückseite abzusaugen? Das erledigst Du am besten, wenn Du den Teppich wieder einmal drehst. Ja, Du hast richtig gelesen, man soll seinen Teppich hin und wieder einmal drehen. Am besten machst Du das mindestens jedes halbe Jahr und wenn es passt um 180 Grad. Das hat mehrere Gründe: Liegt der Teppich im Sonnenlicht, bleichen manche Stellen durch schneller aus als andere. Durch das Drehen vermeidest Du ausgeblichene Farbveränderungen. Stehen Möbel auf dem Floor, dann drücken sich ihre Füße oft tief in die Fasern ein. Ein Seitenwechsel erlaubt diesen Stellen, sich zu erholen. Läuft man häufig nur über einen Teil des Teppichs, dann verschleißt dieser schneller als der Rest. Durch das Drehen wird auch diese Beanspruchung gleichmäßiger verteilt. Die unschönen Möbelabdrücke beseitigst Du am besten, in dem Du über diese Stellen etwas länger saugst. Manchmal brauchst Du noch etwas Geduld, aber nach kurzer Zeit sollten sich die Fasern wieder aufrichten und keine Abdrücke mehr zu erkennen sein.


Fäden abschneiden

Trotz aller Sorgfalt kann es passieren, dass sich hier und da mal längere Fäden zeigen. Das ist kein Grund zur Besorgnis. Nimm einfach die Schere, und schneide sie bündig mit dem Flor ab. Keine Angst, solltest Du die längeren Fäden abschneiden, wird kein Loch im Teppich entstehen. Danach dürfte die Stelle eigentlich nicht mehr zu sehen sein.


Flecken entfernen

Flecken auf dem Teppich sind ein ganz besonderes Thema, auf das ich noch einmal speziell zurückkommen werde. Für den Notfall gibt es hier schnell noch einige Hausmittel für sofortiges Handeln. An einem Fleck mit einem feuchten Tuch herumzureiben bringt meist nichts, sondern hat eher als Ergebnis, dass das Malheur noch größer wird, tiefer in das Gewebe eindringt und sich schlechter oder kaum noch entfernen lässt. Hier erfahren Sie nützliche Tipps für die Teppichreinigung.