Teppich reinigen: Die besten Hausmittel & Tipps

Über Flecken auf dem Teppich haben wir uns ja schon einmal kurz unterhalten. Nun ist Fleck nicht gleich Fleck und Teppich schon gar nicht gleich Teppich. Sicher scheint es am einfachsten, bei einem Fleck zur chemischen Keule zu greifen. Doch leider kann man diese Methode nicht uneingeschränkt empfehlen: Abhängig vom Material und den verschiedenen Fleckenarten kann man im Falle eines Falles mehr Schaden anrichten als Nutzen erreichen. Etliche Reiniger enthalten chemische Zusätze, die dem Teppich gar nicht gut tun.

Teppich selbst reinigen oder professionell?

Bei der Teppichreinigung kommt zunächst die Frage auf, ob man den Teppich selbst oder doch lieber professionell reinigen soll. Die Entscheidung hängt von verschiedenen Faktoren, wie Material, Kosten & Zeit, ab. Mit einer professionellen Reinigung können hartnäckige Flecken und Gerüche, unsichtbarer Schmutz, sowie beispielsweise Hausstaubmilben entfernt werden. Außerdem empfiehlt sich eine professionelle Reinigung bei besonders wertvollen Teppichen mit hoher Empfindlichkeit. Die Kosten hängen von der Materialbeschaffenheit und Größe des Teppichs ab, und belaufen sich auf ca. 10-35 Euro/m2. Handelt es sich allerdings um kleinere Verschmutzungen und einen gewöhnlichen Teppich, kann man sich sorgenlos Hausmitteln oder Teppichreinigern aus dem Supermarkt bedienen.

Teppich reinigen: Mit Teppichreiniger oder Hausmitteln?

Entschließt man sich den Teppich selbst zu reinigen landet man direkt bei der nächsten Frage: mit Teppichreiniger oder doch eher üblichen Hausmitteln? Auch wenn man in puncto Fleckenentfernung bei speziellen Teppichreinigern eher auf der sicheren Seite steht, so haben Hausmittel den großen Vorteil, dass diese nicht aus Chemikalien bestehen. Falls es der Grad der Verschmutzung und die Materialbeschaffenheit erlauben, kann man definitiv zunächst auf Hausmittel greifen, um so die Umwelt etwas zu schonen, Geld und auch Zeit zu sparen. Wie du deinen Teppich erfolgreich mit Hausmitteln reinigen kannst, zeigen wir dir im Anschluss. Solltest du doch erstmal zum Teppichreiniger greifen, so musst du je nach Material des Teppichs einen alkalischen oder säurehaltigen Reiniger wählen. Wollteppiche und Teppiche aus anderen tierischen Fasern benötigen einen säurehaltigen Reiniger, wohingegen Baumwoll- und Sisalteppiche einen alkalischen benötigen.

Teppich reinigen je nach Material

Etliche Reiniger enthalten chemische Zusätze, die dem Teppich gar nicht gut tun. Darum ist es vor deren Anwendung wichtig, zuerst einmal zwei Informationen einzuholen: Einerseits solltest Du unbedingt wissen, aus welchem Material der Teppich besteht. Diese Auskunft findest Du oft auf einem Aufkleber auf der Teppichrückseite oder auf dem Kaufbeleg. Ist beides nicht mehr auffindbar, dann greif‘ auf alle Fälle zuerst zu den gängigen Hausmitteln, um den Fleck zu entfernen. Das gilt im Allgemeinen auch, wenn Du das Teppichmaterial genau kennst. 

Die feinen, kleinen Haushaltstipps sollten definitiv an erster Stelle stehen, wenn es um die Fleckentfernung geht. Funktionieren sie einmal nicht, dann kannst Du immer noch zur Chemie greifen. In dem Fall ist es wichtig, dass Du unbedingt durchliest, welche Informationen und Hinweise der Hersteller des Reinigers dem Nutzer mitteilt. Allround-Reiniger scheinen zwar praktisch, sind aber für hochwertige Teppiche selten geeignet. Sie können unansehnliche Farbschäden verursachen oder die Fasern angreifen. Auch wenn Material und Reiniger scheinbar perfekt passen, solltest Du das Mittel zuerst einmal an einer unauffälligen Stelle des Teppichs testen. Der Teufel steckt bekanntlich im Detail, und es wäre schade, wenn zwar der Fleck weg ist, sich aber dafür die Farbe an dieser Stelle verändert. Seide und Wolle möchten nicht mit Reinigern behandelt werden, die Laugen oder Säuren enthalten. Kunstfaserteppiche sind weniger empfindlich. Hier kann man schon mal zum Teppich-Shampoo greifen.

Trotzdem bleibt es bei meiner Empfehlung: zuerst die Hausmittel auszuprobieren.

Teppich reinigen: Diese Top Hausmittel bringen Wunder

  • Backpulver

    Streue Backpulver auf die Stelle und gib mit einer Sprühflasche heißes Wasser darauf. Es muss wirklich heiß sein, um die Faserporen zu öffnen. Dann lässt Du das Ganze einige Stunden ruhen und wiederholst es im Bedarfsfall noch einmal. Dabei kann dem heißen Wasser jetzt auch noch einen Schuss Essig hinzugefügt werden. Jetzt muss die Mischung noch einmal längere Zeit einwirken, und dann sollte sich alles absaugen lassen.

  • Salz

    Salz hilft tatsächlich gegen Rotwein. Allerdings sollte der Fleck wirklich frisch sein. Färbt sich das Salz rot, wird es abgesaugt und alles so lange wiederholt, bis der Fleck weg ist. Dabei ist es wichtig, dass Du beim Saugen von innen nach außen vorgehst, um den Fleck nicht zu vergrößern.

  • Weißwein, Mineralwasser oder Essigwasser

    Angetrockneten Rotweinflecken kannst Du mit Weißwein, Mineralwasser oder Essigwasser zu Leibe rücken. Die Kohlensäurebläschen lösen den Schmutz und lockern das Gewebe auf. Dazu musst Du einfach die entsprechende Stelle mit Sprudelwasser befeuchten und das Ganze mit einem trockenen Tuch aufnehmen. Wenn Du schnell mit der Reinigung bist, kannst Du diese Erste-Hilfe-Methode für fast alle kleinen Missgeschicke anwenden. Prüfe aber bitte vorher an einer wenig auffälligen Stelle, ob der Teppich bei dieser Prozedur nicht auch seine Farbe verliert. By the way: Rotweinflecken im Teppich lassen sich auch mit anderen Hausmitteln entfernen, wie etwa mit Glasreiniger oder Gallseife.

  • Rasierschaum

    Ein weiteres Wundermittel bei der Teppichreinigung ist Rasierschaum. Der wirkt ähnlich wie Teppichschaum, ist aber um Welten billiger. Beim Kauf solltest Du aber darauf achten, dass er weder Farbstoffe noch sonstige Zusatzstoffe wie Menthol enthält. Um einen Fleck zu beseitigen, sprühst Du etwas Rasierschaum auf die Stelle und reibst ihn vorsichtig ein. Dabei sollten sich leichte Schlieren aus Schaum bilden. Hat Dein Teppich einen langen Flor wie ein Flokati, dann knetest Du den Schaum in die Fasern, ungefähr so, wie Shampoo beim Haarewaschen. Je nach Hartnäckigkeit des Schmutzes lässt Du das Ganze bis zu 24 Stunden einwirken, bürstest alles mit einer weichen Bürste aus und saugst die Reste ab. 

    Aber auch zur allgemeinen Reinigung des Teppichs kann man den Rasierschaum benutzen. Er wird einfach auf den Teppich gesprüht und mit einer weichen Bürste oder einem Lappen vorsichtig eingearbeitet. Nach einer Einwirkzeit von etwa zwei Stunden saugst Du den Teppich wie gewohnt ab und wirst erstaunt sein, wie toll er danach aussieht.


Teppich mit Hausmitteln reinigen: So geht's

Schmutzflecken und Trittspuren auf dem Teppich entfernen

Für Schmutzflecken und Trittspuren benutzt Du zum Teppich reinigen Backpulver. Dabei kannst Du das Pulver entweder aufstreuen und mit Wasser aufschäumen oder als Paste auftragen.

Fettflecken auf dem Teppich entfernen

Willst Du zum Fettflecken entfernen Backpulver nehmen, dann ist das eine weniger gute Idee. Hier bist Du mit Spülmittel oder Flüssigseife besser beraten. Manchmal findest Du auch im Internet Tipps unter der Überschrift: Teppich reinigen mit Natron. Dazu solltest Du wissen, dass Natron ein Hauptbestandteil des Backpulvers ist. Die Wirkung ist daher fast so, als würdest Du den Teppich mit Backpulver reinigen. Es gibt unzählige Arten von Flecken im Teppich.

Kaffeeflecken auf dem Teppich entfernen

Eine immer wieder auftauchende Frage ist auch: Wie soll ich Kaffeeflecken entfernen? Auf frische Flecken gibst Du etwas Wasser und tupfst das Ganze dann so lange mit Küchenkrepp ab, bis der Fleck weg ist. Mit farblosem Glasreiniger lassen sich ältere Kaffeeflecken entfernen. Der Teppich kann in dem Fall ebenso alternativ mit Gallseife, Alkohol oder Spiritus behandelt werden.

Blutflecken auf dem Teppich entfernen

Frische und ältere Blutflecken entfernen können Hausmittel natürlich auch. Eingetrocknetes Blut lässt sich beispielsweise mit einer Paste aus Salz und Zitronensaft beseitigen. Die Masse muss ungefähr eine Stunde einwirken, und Du nimmst sie dann mit Küchenkrepp auf. Danach sprühst Du die Stelle mit klarem, kaltem Wasser ein und saugst das ebenfalls mit Küchenkrepp wieder auf. Hast Du Teppichflecken aus frischem Blut,sprühst Du die in diesem Fall sofort mit kaltem Wasser ein. Mit einem Küchenkrepp wird das Ganze anschließend aufgetupft. Das wiederholst Du so lange, bis der Fleck weg ist. Sollte das nicht funktionieren, empfiehlt es sich, dem Sprühwasser etwas Waschpulver zuzusetzen.

Kerzenwachs auf dem Teppich entfernen

Willst Du Kerzenwachs aus dem Teppich entfernen, dann kannst Du neben der bereits im vorherigen Beitrag erwähnten Methode mit Löschpapier die Farbreste mit Waschbenzin beseitigen. Dieses Mittel ist immer mit Vorsicht zu genießen, denn es kann auf empfindlichen Teppichen Spuren hinterlassen und zählt außerdem zu den umweltbelastenden Stoffen. Daher solltest Du zum Waschbenzin erst greifen, wenn alle anderen Methoden zum Flecken entfernen beim Teppich versagen.


Die abrundende Teppichpflege mit Hausmitteln nach der Reinigung

Ein letztes Allroundmittel, um deinen Teppich insgesamt strahlender und schöner zu machen, will ich Dir hier noch verraten. Es heißt: Teppich reinigen mit Essigwasser. Das ist eher als eine Rundumkur gedacht, bei der Du Dir einen ökologisch unbedenklichen Teppichreiniger selber zusammenstellen kannst. Nimm je einen gleichen Anteil von Speisestärke und Natron, vermische beides und verteile es großzügig auf dem Teppich. Anschließend befüllst Du eine Sprühflasche mit einer Mischung aus einem Teil Essig und drei Teilen Wasser. Damit besprühst Du die Pulverschicht und massierst (nicht zu stark rubbeln) alles danach mit einer weichen Bürste ein. Wenn alles getrocknet ist, dann saugst Du das Ganze wie gewohnt auf. Anschließend ist Dein Teppich wieder sauber und erstrahlt in alter Schönheit. In einem weiteren Beitrag stellen wir weitere Tipps rund um die Teppichpflege vor.

Sie haben Haustiere und fragen sich, welche Teppiche sich am besten für Pflege und Reinigung eignen? Wir haben Tipps für optimale Teppiche für Haustiere.