Teppiche für Allergiker: Darauf musst du achten
Sich im eigenen Zuhause wohlfühlen - das ist für Allergiker manchmal gar nicht so einfach. Eine Hausstaubmilben-Allergie kann den Alltag manchmal ganz schön erschweren. Wir zeigen Ihnen, auf was Allergiker bei der Auswahl von Teppichen und der Pflege beachten sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Allergie oder Erkältung?
- Diese Teppiche sind für Allergiker ungeeignet
- Welche Teppiche sind für Allergiker geeignet?
- Allergikerteppich: Was beachten?
- Weitere Haushaltstipps für Allergiker
Allergie oder Erkältung?
Wenn Du längere Zeit über erkältungsähnliche Symptome klagst und das Gefühl hast, dass es schlimmer wird, wenn Du zu Hause bist, dann solltest Du abklären lassen, ob Du nicht vielleicht eine Hausstauballergie hast. Die kommt anfänglich tatsächlich wie ein Schnupfen daher und zeichnet sich durch Niesreiz, eine verstopfte oder laufende Nase, tränende, rote oder juckende Augen und gelegentliches Husten aus. Wird das Ganze nicht erkannt und behandelt, dann kann sich daraus ein allergisches Asthma entwickeln. Hervorgerufen wird die Allergie durch winzigkleine Hausstaubmilben.
Die achtbeinigen Tierchen sind weiß und nur etwa 0,3 mm groß. Sie sind im Allgemeinen unschädlich und kommen auch in den saubersten Haushalten vor. Blöd ist nur, wenn man allergisch auf ihre Anwesenheit reagiert, denn sie besiedeln bevorzugt Betten, Polstermöbel und Teppiche.
Diese Teppiche sind für Allergiker ungeeignet
Teppich ade?
Hausstauballergiker müssen sich auf vielen Gebieten einschränken. Kuscheligweiche Teppiche sind eine Sache, auf die man in so einem Fall unter anderem verzichten sollte. Die Alternative sind glatte Fußböden, die leider oft kalt und unpersönlich wirken. Außerdem sollten sie mindestens aller zwei Tage feucht gewischt werden, damit sich auch hier kein Staub ablagert. Wenn Du selbst oder jemand aus Deiner Familie unter einer Hausstauballergie leidet, dann ist regelmäßiges Saubermachen das oberste Gebot. Ein kurzfloriger Teppichboden lässt sich gut und schnell reinigen und schafft ein gemütliches Ambiente.
Tatsächlich ein Teppich für Allergiker?
Hausstaub oder Milben lassen sich am liebsten in flauschigen Geweben nieder. Auf Grund dieser Erkenntnis sollten ein Flokati oder ein Hochflor-Teppich und ebensolche Auslegware für Dich als Allergiker schon einmal ausscheiden. Für z.B. Hausstauballergiker ist ein Kurzflorteppich dagegen geeigneter, als Du vielleicht denkst. Natürlich können sich in seinen Fasern auch Allergieauslöser verstecken. Die Gefahr bleibt jedoch gering, wenn Du den Teppich regelmäßig reinigst.
Tatsächlich hat so ein Bodenbelag sogar noch einen weiteren Vorteil. Er bindet Schmutz und reduziert den Feinstaubgehalt der Luft in den Räumen um bis zu 50 Prozent, wenn man die Werte mit anderen Bodenbelägen vergleicht. Das ist ein Argument, welches eindeutig für ihn spricht.
Welche Teppiche sind für Allergiker geeignet?
Auch wenn Du Dich jetzt für einen Teppich oder Teppichboden mit kurzem Flor entschieden hast, solltest Du nicht gleich zu jedem lukrativen Angebot greifen. Vor dem Kauf sind noch einigen Fragen zu klären:
Ist der Teppich schadstofffrei?
Bei der Herstellung von Teppichen werden meist Chemikalien eingesetzt. Das soll dafür sorgen, dass sie resistent gegen Flecken sind und farbstark bleiben. Sie können im ungünstigsten Fall Atemwegsbeschwerden auslösen. Wenn Du beim Teppichkauf auf den Blauen Engel achtest, dann bist Du auf der sicheren Seite. Das Siegel wird nur vergeben, wenn sicher ist, dass die meisten der Stoffe, die Beschwerden machen können, nicht zum Einsatz gekommen sind.
Wolle oder Synthetik?
Auch bei Kurzflor-Teppichen gibt es Unterschiede. Du hast grob gesagt die Wahl zwischen Naturfasern und Synthetik. Wolle hat viele gute Eigenschaften. Sie sorgt für ein angenehmes Raumklima und bindet durch den natürlichen Fettgehalt der Fasern Staub und Feuchtigkeit. Eine weitere Teppich Alternative für Allergiker sind Jute Teppiche. Synthetische Teppiche hingegen lassen sich dagegen leichter säubern, was ein echter Pluspunkt ist.
Was ist beim Teppichverlegen zu beachten?
Wenn Du Dich für Teppichboden entscheidest, dann wird er als Rolle oder in Fliesen geliefert. Das Verlegen kann man auch als Ungeübter selbst übernehmen. Es gibt allerdings Klebstoffe, die die Schleimhäute reizen. Darum ist es besser, wenn Du doppelseitiges Klebeband benutzt.
Was muss man als Allergiker beim Teppichreinigen beachten?
Wenn Du unter einer Hausstauballergie leidest und Dich für einen Teppich oder Teppichboden entscheidest, dann solltest Du beim Saubermachen einiges beachten.
- Möglichst täglich Staubsaugen
- Den richtigen Filter für den Staubsauger benutzen
- Die passende Bürste verwenden
- Spezielle Beutel einsetzen
Um das tägliche Staubsaugen wirst Du Dich nicht drücken können, wenn Du Dir oder Deinen Familienmitgliedern, die unter einer Allergie leiden, ein angenehmes Leben ermöglichen willst. Dabei solltest ein Gerät mit einem HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air-Filter) benutzen. Das Material des Filters ist so engmaschig, damit werden selbst kleine Schwebeteilchen und sogar Viren, Milbeneier, Pollen und Keime aus der Luft gefiltert. Entwickelt wurde das Ganze ursprünglich für die Forschung und kam ursprünglich in Operationssälen und auf Intensivstationen zum Einsatz. Zum Glück ist diese Technologie auch im Alltag angekommen. Du kannst Dich beim Kauf zwischen unterschiedlichen Filterklassen entscheiden. Wählst Du beispielsweise H14, dann hat der einen Durchlassgrad von 0,005%. Das bedeutet, dass er von 100.000 Teilchen nur 5 Teilchen nicht aufhalten kann. Allerdings musst Du so einen Filter auch regelmäßig austauschen, um stetig so eine effiziente Luftreinigung zu erhalten.
Dein Staubsauger sollte zudem über einen mechanischen Bürstenkopf verfügen. Durch die rotierende Bürste kann deutlich mehr Schmutz in kürzerer Zeit aufgenommen werden. Das Beutelwechseln könnte ein echtes Problem werden, wenn Du selbst Allergiker bist. Falls Du Dich dabei ungeschickt anstellst, dann wirbelst Du den staubigen Inhalt auf. Darum solltest Du vorsichtig zu Werke gehen. Im Übrigen gilt, je voller der Beutel, desto schlechter ist die Saugleistung. Es gibt inzwischen auch Geräte mit praktischen Entleerungsvorrichtung oder Abdeckkappen zum Verschließen der Beutel. Außerdem verfügen manche Staubsauger über eine mechanische Verriegelung, die verhindert, dass er versehentlich ohne Staubbeutel in Betrieb genommen wird. Trotz all dieser technischen Raffinessen ist es am besten, wenn ein Nicht-Allergiker Filter und Beutel wechselt.
Doch lieber keinen Teppich für Allergiker?
Jetzt lass Dich von den Anforderungen an den Staubsauger bitte nicht ins Boxhorn jagen. In einem Allergiker-Haushalt muss halt einfach öfter geputzt werden als sonst. Da kommst Du auch mit Laminat, Linoleum oder Parkett nicht drum herum. Wenn Du Dich gleich von Anfang an für einen passenden Kurzflor-Teppich und einen richtig guten Sauger entscheidest, dann brauchst Du auf ein gemütliches, allergikerfreundliches Wohnambiente nicht zu verzichten. Natürlich wird die Anschaffung eines Staubsaugers, der alle Prämissen erfüllt, dein Portemonnaie mehr belasten, als ein Null-Acht-Fünfzehn-Gerät. Aber sind wir doch mal ehrlich: Wie oft kauft man sich schon einen Staubsauger im Leben? Da kann man auch schon mal etwas mehr ausgeben.
Was du sonst noch tun kannst: hilfreiche Tipps
Natürlich kann man seine Wohnung nicht in eine hausstaubmilbenfreie Zone verwandeln. Es gibt aber einige Tricks, die helfen, dass sich die Allergiebelastung auf ein Minimum reduziert. Dazu gehört vor allem, dass im Schlafzimmer Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit möglichst niedrig sind. Die Bettwäsche wird häufiger als üblich gewechselt und mindestens bei 60 Grad gewaschen. Einmal im Jahr ist gründliches Matratzenreinigen angesagt.
Für die gesamte Wohnung gilt:
- Mindestens einmal täglich gründlich die Wohnung lüften
- Glatte Bodenbeläge regelmäßig alle ein bis zwei Tage feucht wischen
- Täglich staubsaugen
- Sofakissen, Plüschtiere und ähnliches auf ein Minimum reduzieren
- Vermeide Staubfänger, wie Nippes und Dekoartikel, die sich nicht leicht reinigen lassen
- Haustiere sind nur bedingt als Mitbewohner geeignet
Ohnehin ist Minimalismus gerade angesagt. Wenn Du einen vernünftigen Kompromiss zwischen Verzicht auf Schnickschnack, regelmäßigem und gründlichem Saubermachen und einem angenehmen Wohnambiente findest, dann bist Du auf dem richtigen Weg.